Mittwoch, 31. August 2016

Woche 35+5: Mein Geburtsplan und die tollsten Schwangerschaftsbeschwerden

Mein Riesenbauch in der 36. SSW, Gewichtszunahme plus 11 kg, Bauchumfang plus 19 cm.
Baby: 46 cm, 2730 gr.
Das Triemli Spital in Zürich bietet etwas ganz Tolles an, die hebammengeleitete Geburt. Ein Modell, in dem Ärzte nur im Notfall mit in die Geburt einbezogen werden. Das heisst mehr Geburtshaus-Atmosphäre, keine technischen Geräte im Kreisssaal, weniger Geburteinleitungs-Zeitstress, keinen Venenzugang, keine .pda!

Man bekommt eine Hebamme zugeteilt, die während der ganzen Geburt bei einem bleibt. Kein ständiger Schichtwechsel wie bei einer normalen Geburt. Ausserdem habe ich ja meinen Liebsten und eine Doula dabei. Ich bin optimistisch, dass mir das bei einer natürlichen Geburt hilft. Und wenn ich doch irgendwann nach einer pda schreie, oder ein Arzt gebraucht wird, dann habe ich die komplette Infrastruktur im Triemli. Also quasi das Beste aus zwei Welten.

Ausserdem übe ich Geburtsmeditationen, mache all den Vorbereitungsquatsch, den man so machen soll (Heublumensitzbad, Epi-no, Massage von gewissen Stellen, Himbeerblättertee trinken ...).

Mal schauen, ob es etwas bringt.

Ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht schon einen Geburtsplan zurechtgezimmert und allen relevanten Stellen abgegeben hätte. Ich versuche mir die Geburt so angenehm wie möglich zu gestalten und bin gespannt, wie es dann tatsächlich wird ...

Mein Geburtsplan

Bei der Einlieferung
- Ich würde gerne auf den direkten Venenzugang am Anfang der Geburt verzichten, falls möglich

Umgebung 
- Falls möglich hätte ich gerne gedämpftes Licht.
- Ich hätte lieber ein Einzelzimmer im Krankenhaus (bereits bezahlt)
- Ich hätte gerne eine Hebammengeburt, Ärzte nur im Notfall
- Ich hätte lieber eine Frau als Ärztin oder Hebamme. 
- Ich möchte mein Kind im Krankenhaus zur Welt bringen.
- Ich würde bei der Geburt gerne Musik hören.
- Ich würde gerne meine HypnoBirthing Techniken versuchen einzusetzen.
- Ich hätte gerne eine Badewanne zur Verfügung

Begleitung
- Ich habe bei der Geburt eine Begleitperson/eine Doula dabei.
- Ich hätte gerne, dass mein Partner oder meine GeburtsbegleiterIn(nen) bei der Geburt bei mir sind. 
- Ich möchte nur meinen Partner, Krankenschwester, Doula und Hebammen mit im Zimmer haben. Arzt im Notfall, oder, wenn ich eine .pda wünsche
- Ich will nicht, dass Studenten oder anderes Krankenhauspersonal mit im Zimmer sind. 
- Ich wünsche mir, dass mein Partner meine Wehen zählt und protokolliert. 

Monitoring
- Ich möchte lieber keine kontinuierliche (CTG) oder interne Überwachung, nur wenn es nötig ist.

Fotos & Videos 
- Ich möchte, dass während der Geburt KEINE Fotos oder Videos aufgenommen werden, egal in welcher Phase, ausser ich entscheide es in der Situation anders.
- Ich wünsche mir, dass nach der Geburt ein Video aufgenommen wird (Max Handykamera)
- Ich wünsche mir, dass nach der Geburt Fotos gemacht werden.

Induktion
- Falls nötig, bin ich mit einer Öffnung der Fruchtblase zur Geburtseinleitung einverstanden.
- Ich würde lieber zuerst natürliche Methoden zur Geburtseinleitung verwenden. 

Schmerzmittel
- Bitte bieten Sie mir keine Schmerzmittel an, ausser auf meine ausdrückliche Bitte hin, dann aber hätte ich gerne das, was am Effektivsten wirkt. 

Dammschnitt und Pressen
- Ausser im Notfall möchte ich einen Dammschnitt lieber vermeiden.
- Ich habe Dammmassage geübt und mit einem Epi-no trainiert, um einen Dammschnitt zu vermeiden.
- Ich würde gerne Anweisungen erhalten, wann ich pressen muss und wann nicht, um einem Dammriss vorzubeugen. 

Während den Wehen 
- Ich möchte gerne essen und trinken können, wenn mir danach ist.
- Ich möchte mich gerne frei bewegen oder herumlaufen können.
- Ich möchte nicht, dass Hebammen in der Ausbildung oder Medizinstudenten bei der Geburt anwesend sind.
- Ich würde gerne verschiedene Geburtspositionen ausprobieren.
- Man soll mich bitte daran erinnern, regelmässig zu trinken und auf die Toilette zu gehen
- Ich möchte gerne die Möglichkeit haben, zur Entspannung und während der Geburt zu baden     

Kaiserschnitt/Operation
- Bitte führen Sie keine Hysterektomie durch, ausser dies ist die einzig mögliche lebensrettende Maßnahme.
- Falls möglich, möchte ich einen Kaiserschnitt lieber vermeiden.
- Ich hätte gerne, dass mein Partner oder meine GeburtsbegleiterIn(nen) bei einem Kaiserschnitt bei mir sind.
- Sollte ein Kaiserschnitt unumgänglich sein, würde ich dabei lieber bei Bewusstsein bleiben.
- Sollte ich einen Kaiserschnitt brauchen, würde ich gerne eine zweite Meinung angeboten bekommen. 

Geburt 
- Ich möchte meine Geburtsposition gerne selbst festlegen können. 
- Ich würde gerne Anweisungen erhalten, wann ich pressen muss und wann nicht, um einem Dammriss vorzubeugen. 

Nach der Geburt
- Sollte es einen Notfall geben, so wird mein Partner bei demjenigen bleiben, der der Notfall ist. Beim anderen wird die Doula bleiben
- Falls möglich, möchte ich keine CordTraktion, SyntocinonInjektion oder manuelle Entfernung der Plazenta, ausser im Notfall.
- Falls möglich, möchte ich nicht nach der Geburt von meinem Baby getrennt werden.
- Wir hätten nach der Geburt gerne so schnell wie möglich Hautkontakt und Zeit, mit dem Baby eine Bindung aufzubauen.
- Ich möchte gerne in einem Einzelzimmer untergebracht werden und allenfalls ein Klappbett für meinen Partner haben (Einzelzimmerzuschlag bereits bezahlt)
- Ich würde das Kind in der Nacht gerne einige Stunden an die Betreuer abgeben, um mich ausschlafen zu können, es sei denn ich entscheide mich spontan dagegen

- Nabelschnur 
- Ich möchte, dass das Nabelschnurblut in eine private Nabelschnurblutbank kommt. Den Koffer haben wir dabei
- Mein Partner oder meine Doula dürfen die Nabelschnur durchtrennen 

Stillen
- Ich hätte gerne Hilfe, wenn ich mein Baby zum ersten Mal stille.

100 000 Schwangerschaftsbeschwerden & das Gefühl zu platzen

Und mein frustrierter Post von letzter Nacht, als ich nicht schlafen konnte. Auch dies gehört zu meiner Schwangerschaft dazu, auch wenn es mir heute schon wieder gut geht und ich darüber lächeln kann ...

Aber lest selbst, wie es einem in den letzten 4 Wochen vor der Geburt manchmal so geht. ;-)

Vielleicht sollte ich jetzt nicht gerade posten, jetzt wo ich Mal wieder wie ein Gaskraftwerk am Aufstossen bin und deshalb nicht im Bett liegen, geschweige denn schlafen kann. Überhaupt ist die Schwangerschaft seit ungefähr einer Woche überhaupt kein Spass mehr...

Eigentlich sollte ich doch Positives schreiben aber so fühle ich mich gerade gar nicht. Denn es ist 23 Uhr, ich bin todmüde, sitze mit zwei Kissen im Rücken leicht vorne über gebeugt vor dem Laptop, damit ich Luft kriege, mein Bauch hat die Grösse eines Medizinballs und ich leider seit einer halben Stunde an Daueraufstoss. Das ist wie Saueraufstoss nur ohne Magensäure und anhaltend.

Darüber hinaus habe ich schwere, kribbelnde, heisse Unterschenkel und Füsse, mir tun die Hüften weh, es juckt mich überall und nun ist durch die Rülpserei noch das Kind aufgewacht und meint in meinem Bauch Bambule machen zu müssen.

Mit seinen Händchen grümschelt er in der Höhe meines Schambeins herum, links hat er seinen Kopf auf meine Blase gebettet, so dass ich meine alle 2 Minuten aufs WC zu müssen, in der Mitte drückt sein Hintern, oder Rücken oder Bauch meinen Bauchnabel fast nach draussen und rechts strecktt er seine Beine, oder Knie oder Füsse so weit von sich, dass sich mein ganzer Bauch schief und krumm verformt. Die Bewegungen haben eine solche Intensität, dass ich nur darauf warte, dass mein Bauchnabel zuerst aus mir rausploppt und er dann mit seinen Händen meine Bauchdecke aufreisst und wie in einem Horrorfilm aus meinem Bauch krabbelt. Mein Bauch ist bis zum Bersten gespannt, und teilweise sind die Bewegungen des kleinen Quälgeistes ziemlich schmerzhaft. Leider.

Wie ein Hündchen drückt sich mein Baby an die Bauchdecke

Quappi ist wie ein verschmuster Hund, der sich von innen heftig an den Gartenzaun aka an meine Bauchdecke drückt, wenn ich ihn von aussen streichle. Aber manchmal zieht er dann auch das gerade genüsslich gestrickte Körperteil schnell wieder ein. Vielleicht erschrecke oder kitzle ich ihn dann. Wer weiss.

Aber das sind leider noch nicht alle Beschwerden, denn nachts habe ich Krämpfe in den Beinen, muss 4 bis 5 Mal in der Nacht aufs WC und kann teilweise stundenlang nicht mehr einschlafen. wenn das so weitergeht, bin ich schon vor der Geburt total übernächtigt. Ausserdem schnaufe ich bei der kleinsten Anstrengung, habe Sodbrennen und werde von plötzlichen Müdigkeitsanfällen geplagt.

Gott sei Dank hat meine Ärztin letzten Freitag ein Einsehen und hat mich nun 100 Prozent krank geschrieben, was nicht üblich ist in der Schweiz, denn einen gesetzlichen Mutterschutz vor der Geburt gibt es hier nicht, aber dennoch häufig praktiziert wird. Mittlerweile weiss ich auch warum ...

Ich glaube die Natur hat das mit den 1000 Wehwehchen extra so eingerichtet, damit man sich die Geburt - die ja nicht gerade ein angenehmer Vorgang ist - herbeisehnt. Und so geht es auch mir langsam.

Ich freue mich darauf bald endlich mein Baby im Arm zu halten, anzuschauen und zu berühren. Auch, wenn ich vor der Geburt und der ersten Zeit danach einen Heidenrespekt habe.

Nicht nur wegen der Verantwortung einen hilflosen kleinen Menschen zu versorgen, sondern vor allem wegen dem Schlafmangel und der stetigen Dauerbelastung. Ich denke es wird eine sehr harte, aber auch eine sehr intensive Zeit. So nah wie eine Mutter einem Ungeborenen bwz. Neugeborenen ist, ist man vermutlich nie wieder.

Aber wir werden das schon packen! Sind ja nicht die ersten Eltern auf der Welt. Hauptsache ist jetzt, dass das Baby gesund auf die Welt kommt und ich die Geburt und das Wochenbett gut überstehe.

Freitag, 12. August 2016

33. SSW: Mein hormonelles Hoch

Wer hätte es gedacht, dass es mich in dieser Schwangerschaft doch noch ereilt, das hormonelle High? Aber jetzt ist es endlich soweit: Ich bin ein glücklicher, schwangerer Kugelfisch.
Mein Babybauch, Zürich Mama, 32. SSW
Ein lebendiger Buddha - 32. SSW.

Mein Bauch ist riesig, die Schwangerschaftsbeschwerden nehmen weiter zu, ich kann nachts nicht richtig schlafen, ich kriege nach dem Essen nicht richtig Luft, ich bewege mich langsamer und langsamer, aber ich bin trotzdem happy. Woran das wohl liegen mag?

Mein Babybauch 34. SSW, Zürich Mama
Riesenkugel

  • 33. SSW
  • + 16 Zentimeter Umfang
  • + 10 kg Gewicht
  • Baby: 43 cm und 2050 g


Vielleicht liegt es daran, dass mein Liebster langsam realisiert, dass er in +/- 6 Wochen Vater wird. Lange Zeit hat er sich in seine Arbeit vergraben und das Thema Baby weit von sich weg geschoben und nun wird er langsam aktiv. Er baut Möbel fürs Babyzimmer zusammen, er streicht und lackiert unseren Wickelaufsatz (natürlich mit babyfreundlicher Farbe), er überlegt mit mir gemeinsam, wie wir die Babysachen am Besten in unserem kombinierten Arbeits-/Babyzimmer aufstellen und er streichelt meinen Bauch viel öfter als bisher. Denn kann man aber jetzt auch beim besten Willen nicht mehr übersehen ...

Zürich Mama, 33. SSW, Babybauch
Mein Schatten in der 33. SSW.

Ich liebe meinen Bauch 


Es mag auch daran liegen, dass ich abends plötzlich mehr/ andere Sachen essen kann, ohne zu explodieren. Die letzten vier Wochen habe ich mich hauptsächlich von gekochten Kartoffeln mit Salz ernährt, aber seit etwa sieben Tagen scheine ich auch wieder andere Dinge zu vertragen, d.h. ich kann wieder relativ normal Abendessen ohne, dass ich mich in ein Gaskraftwerk verwandle, oder das Gemampfte wieder von mir geben muss. Ich habe das Gefühl meine Kugel ist schon ein wenig nach unten gerutscht, obwohl ich bis jetzt fast noch keine Vorwehen hatte (die ein bis zwei Mal nach dem Schwimmen im See und die halbe Stunde Bauchkrämpfe vor zwei Wochen kann man kaum dazuzählen).

Egal, ich bin auf jeden Fall momentan der glücklichste Walfisch auf Erden! Offensichtlich strahle ich auch. Lustig, bereits vor 4 bis 6 Wochen haben alle gesagt, ich würde so toll und glücklich aussehen, regelrecht aufblühen, nur habe ich damals noch nicht viel davon gemerkt.

Ausserdem bin ich ein kleiner Bauchfetischist. Ich kann meine Finger einfach nicht von meiner enormen Wampe lassen, ständig muss ich mein "Bäuchlein" streicheln, meine Finger darauflegen, oder es irgendwie berühren.

Kräftige Tritte ab der 30. SSW


Unser kleiner Sohn macht sich aber mittlerweile auch sehr stark bemerkbar. War es anfangs noch ein leichtes Flattern, dann das Gefühl von normalen Bewegungen, so meine ich inzwischen manchmal, dass Quappi mir gleich den prallen, straff gespannten Bauch aufreisst und wie in einem Horrorfilm daraus hervorgekrochen kommt. Er drückt sich manchmal so stark mit seinem Po, Arm oder Bein an der Gebärmutterwand ab, dass mein Bauch total schief ist und sich an einer Stelle ausbeult. Manchmal zuckt der ganze Bauch wie bei einem Erdbeben. Manchmal ist es auch recht unangenehm, teilweise sogar ein wenig schmerzhaft (nicht schlimm) wenn er sich direkt am Beckenboden (also ganz tief unten) bewegt, oder in der Nähe meines Bauchnabels. Ich warte jeden Tag darauf, dass es "Plopp" macht und mein Bauchnabel wie eine geöffnete Flasche Flensburger mit diesem typischen "Flens"-Ton aus mir herausploppt. Es hat ihn nämlich noch nicht herausgedrückt, obwohl das Löchlein immer kleiner und kleiner wird, je mehr der Bauch wächst. Wiegt halt doch schon knapp 2,5 kg der kleine Racker und hat dementsprechend Kraft.

Aber ich will nicht motzen, schliesslich liegt der Kleine bereits seit dem 7. Monat brav mit dem Kopf nach unten. Das Köpfchen liegt manchmal auf der linken Seite auf der Höhe meiner Blase, manchmal rechts. Woher ich das weiss? Am Schluckauf, den mein kleines Baby mittlerweile 3 bis 4 Mal am Tag hat. Das fühlt sich so lustig an und mittlerweile spürt man es sogar. Hicks, macht der Kleine dann minutenlang. Hicks, Hicks, Hicks.

Zürich Mama, 33. SSW, Babybauch und Brüste
Brüste und Bauch
Ich freue mich sehr auf unser Baby und ich kann es kaum abwarten, bis wir den Kleinen - hoffentlich gesund - in unseren Armen halten. Schlimmstenfalls muss ich noch 8 Wochen aushalten. Im Triemli Spital, in das ich gehe, lässt man die Frauen höchstens 14 Tage übertragen, dann wird die Geburt eingeleitet.

Vor der Geburt habe ich eigentlich gar nicht so Angst, obwohl ich mir inzwischen einige Geburtsvideos angeschaut habe. Die Schmerzen müssen unfassbar stark sein. Die Geburt eines der krassesten Erlebnisse im Leben eines Menschen. Ein Urerlebnis in einer Intensität, die wir modernen Menschen sonst nur bei einer schweren Verletzung oder im Drogenrausch erleben. Und am Ende flutscht ein lebendiger kleiner Mensch aus einem heraus. Verrückt und unfassbar. Ein kleines Wesen, das fortan für immer zu einem gehört. Ich habe bei jedem einzelnen Video geheult wie ein Schlosshund.

Wochenbett-Angst


Vielmehr Respekt als vor der Geburt, habe ich vor der ersten Zeit mit Baby: Vor dem wunden Körper, dem schlaffen Bauch, den schlaflosen Nächten und der ständigen Verfügbarkeit. Diese erste Zeit hat schliesslich schon so Manchen physisch und psychisch an den Anschlag gebracht und ich vertrage Schlafmangel und fehlende Pausen in der Regel nicht so besonders gut. Bin dann schnell weinerlich und fühle mich elend. Allerdings schlafe ich schon jetzt keine Nacht mehr durch - entweder ich muss Pipi, oder mir tut die linke/rechte Hüfte so weh, dass ich mich und meinen Bauch jeweils ganz vorsichtig und langsam auf die jeweils andere Seite hieve. Zu Beginn und im letzten Drittel der Nacht baue ich mir eine Kissenburg, so dass ich fast im Sitzen schlafe. Also eigentlich nicht gerade erholsam, aber ich stecke es erstaunlich gut weg. Das müssen die Super-Schwangerschaftshormone sein, die sich hoffentlich nach einem ersten möglichen Einbruch am berüchtigten 3. Tag nach der Geburt in Super-Mami-Hormone wandeln...

Allerdings habe ich mir auch schon einen Plan für den "worst case" - die Wochenbettdepression - zurechtgelegt. Ich habe mir Adressen von Hilfseinrichtungen herausgesucht, habe meine und die Familie meines Liebsten gefragt, ob sie im Zweifel kommen würden und ich habe mich sogar über geeignete Antidepressiva informiert. Aber soweit muss es ja gar nicht kommen. Vielleicht stecke ich das ja alles viel besser weg als befürchtet und habe gar keinen krassen Babyblues. Meine Mutter und meine Schwester hatten gar keinen Gefühlseinbruch als es soweit war, sagen sie zumindest. Da stehen die Chancen nicht schlecht, dass ich auch gut durch die ersten Wochen komme.

Schwangerschaftsbeschwerden im 3. Trimester


Und hier noch - nur der Vollständigkeit halber - die Schwangerschaftsbeschwerden, die ich dank Hormoncocktail momentan so gut ertrage:
- Nach wie vor Aufstossen nach dem Essen
- Nach dem Essen teilweise Übelkeit, wenn ich zu viel gegessen habe
- Dann Atemnot und Druck auf die unteren Rippenbögen. Dann muss ich mich vorne überzeugen, sonst wird's mir schlecht und schwindelig
- Mittlerweile fast ständig das Gefühl der Bauch platzt demnächst
- Nachts Hüftschmerzen links und rechts
- Am Morgen Schmerzen im unteren Rücken (Ischias)
- Beim Laufen Hüft-, Becken- und Schambeinschmerzen
- Nachts teilweise kribbelnde Beine und Krämpfe in den Unterschenkeln (vor allem wenns warm draussen ist)
- Sodbrennen, vor allem abends
- das unstillbare Verlangen nach Süssigkeiten (ich habe nicht umsonst in den letzten 4 Wochen 2,5 kg zugenommen)

Ist doch kein Wunder, dass es mir momentan so gut geht, oder?!?


Sonntag, 3. Juli 2016

28. SSW: Das letzte Trimester beginnt

 Ich melde mich hier aus dem schönen Andalusien, wo ich eine Woche Wellness-Ferien ohne Kind geniesse. Wahrscheinlich das letzte Mal für lange Zeit!

Wehwehchen en masse

Ich bin jetzt Ende der 27. SSW, jetzt fängt offiziell das letzte und offensichtlich mühsame Trimester an. Und tatsächlich: Die Wehwehchen, die mich plagen, nehmen zu. So habe ich jetzt nicht nur öfter  Schulter- und Rückenschmerzen, sondern mir tut beim Liegen die linke Hüfte weh und die Rippenbögen. Anscheinend alles ganz normale, harmloser Symptome, die aber nichts desto trotz echt mühsam sind. Das Aufstossen nach dem Essen teilweise bis zum Erbrechen ist auch nicht besser geworden, aber daran habe ich mich schon fast gewöhnt. Nun ja, vielleicht hilft es mir nicht ganz so viele Kilos zuzunehmen, die man danach wieder mühsam  abtrainieren muss. Ansonsten wächst mein Bauch täglich & Quappi nimmt schön an Gewicht zu! Schuhe binden wird mühsam, ebenso wie das Aufstehen aus dem Bett oder aus einem niedrigen Sessel. Wie muss das erst mit Zwillingen sein?!?

Hier ist es sehr schön, leider vertrage ich die Hitze nicht so gut. Aber meine super Stützstrümpfe (wer hätte gedacht, dass ich das Mal über die hässlichen Dinger sagen würde) helfen extrem. Nass geduscht sind sie (wenigstens für kurze Zeit) eine Top-Klimaanlage! Und auch sonst finde ich die Dinger super. Meine Beine sind damit viel weniger schwer und kribbeln abends im Bett nicht so.

Ja, ich habe einen Haufen Wehwehchen, und ich bin ganz schön wehleidig manchmal. Ich bewundere wirklich Frauen, die entweder wesentlich besser mit den ganzen Unannehmlichkeiten umgehen können als ich, oder, die vielleicht doch einfach weniger nervige Schwangerschaftsbeschwerden haben. Gott sei Dank habe ich nichts wirklich Schlimmes (SS-Diabetes, SS-Vergiftung, dünne Gebärmutterwand, oder was man sonst noch so alles haben kann). Trotzdem nervts. Am meisten knirsche ich mit den Zähnen, wenn andere Mütter sagen, dass man die SS geniessen solle und das "die schönste Zeit in ihrem Leben gewesen sei." Also das kann ich definitiv nicht behaupten.

Ich für meinen Teil bin wirklich, wirklich froh, wenn mein kleiner Sohn gesund und munter auf die Welt gekommen ist. Könnte wegen mir lieber heute als morgen sein! Aber es geht noch drei Monate ...

Vorfreude, Gewitter im Bauch und andere Zappeleien

Auch wenn ich öfter jammere, freue ich mich doch in Tat und Wahrheit sehr ein Kind zu kriegen. Ich merke, dass ich mich schon jetzt wie eine Löwin verhalte, die ihr Kind gegen alles und jeden verteidigen würde und nur das Beste für es will! Es soll ja Schwangere geben, denen alles egal ist, die ganz schiedlich-friedlich werden... Ich gehöre definiv zur anderen Sorte!

Ich streichle meinen dicken Bauch immer öfter, lang und ausgiebig. Ich spüre jetzt häufig, dass Etwas darin ist. Mal zappelt Quappi in der Beckengegend,  Mal um den Bauchnabel herum, und gestern ganz weit rechts schon fast in Richtung Rücken. Das bis dorthin meine Gebärmutter geht? Krass. Ich habe eine Gebärmutterwulst auf beiden Seiten meines Bauches.

Manchmal zuckt mein Bauch heftig, als tobe ein heftiges Gewitter in ihm. Dann hebt und senkt er sich ganz schnell. Wenn ich darüber streichle, fühle ich meinen kleinen Sohn hart darunter. Leider weiss ich nicht, was ich da spüre: ein Knie den Kopf, Ärmchen oder Beinchen. Auf jeden Fall scheint Quappi sich wohl zu fühlen in seiner dunklen engen Behausung. Besonders wenn ich ruhig sitze, oder abends im Bett liege, ob ihm dann langweilig ist, wenn er nicht lustig durch die Gegend geschaukelt wird. Und was macht der eigentlich den ganzen Tag da drin?

 Ist das nicht komisch, plötzlich hat man einen Untermieter. In meinem Bauch, da lebt ein Kind. Ein Mini-Baby an dem schon alles dran ist. Es wächst und wächst und ärgert seine Mama schon jetzt mit dem durch es verursachte Sodbrennen, Aufstossen und mit seinen Tritten. Mittlerweile ist er 35 cm gross und ich habe echt eine RIESIGE KUGEL, die beim Laufen manchmal so schwer auf meinem Beckenboden liegt, dass ich das Gefühl habe, mein kleiner Sohn plumpst nun bald heraus. Ich frage mich, wohin das noch führen soll ... und wo - um Himmels willen - meine Gedärme noch hin wandern sollen.

Am Ende wird Baby-Boy wahrscheinlich etwa 50 cm gross sein & etwa 3,5 kg wiegen (Durchschnittswerte). Oh mein Gott. Wie soll so ein grosses Baby nur in mich hineinpassen?!? Und: Wie soll es da wieder herauskommen???

Jetzt in den Ferien hatte ich Zeit, mich mit meinem Baby-Bauch zu beschäftigen. Und prompt ist er - zumindest gefühlt - um das Doppelte angewachsen. Das muss die andalusische Sonne, die Entspannung und das viele Gemampfe sein ...

Leute, ich habe echt Respekt davor, ein Kind auf die Welt zu bringen. Ein wenig Angst vor der Geburt, und viel mehr Angst vor der Zeit danach.

Aber ich freue mich auch sehr und kann kaum in Worte fassen wie glücklich ich bin, dass ich einen Sohn bekomme. Ein eigenes Kind. Mein eigenes Kind!

Freitag, 3. Juni 2016

Nestbautrieb

Vogelnest mit Küken. Bild: Timo klostermeier, pixelio.de
Nestbautrieb? Bild: Timo Klostermeier, pixelio.de
Guten Morgen ihr Lieben, habt ihr eigentlich auch so einen Nestbautrieb?

Also ich kann mich dem nicht entziehen und hätte am Liebsten das Babyzimmer schon komplett eingerichtet, alle Verträge unterschrieben (ich bin unverheiratet) und sowieso am liebsten wäre es mir, wenn Quappi schon auf der Welt wäre.

Geht Euch das auch so? Leider sträubt sich mein Liebster noch ein bisschen, er habe im Büro momentan so viel zu tun und ich müsse mich bis Juli gedulden, dann wäre im Büro weniger zu tun und endlich Zeit zum Nest bauen. *Grrrr*, mir passt das überhaupt nicht. Schliesslich werde ich immer runder und runder und bin im Juli auch bereits im 8. Monat. Nun ja. Selbst ist die Frau. Ich bereite also schon Mal vor, was ich kann und den Rest muss meine bessere Hälfte dann halt schlimmstenfalls alleine machen, falls es mir im Juli schon nicht mehr so gut geht.

Dienstag, 24. Mai 2016

22 SSW: 2. grosses Organscreening

Dienstag war es soweit, das zweite grosse Organscreening stand an, vor dem ich ein bisschen Angst hatte, weil ich schon einige Horrorgeschichten von Spätabtreibungen gehört habe. Der Arzt, Dr. Boris Tutschek, ein Pränatalspezialist, der 2014 vom deutschen Focus Magazin zu den Top Medizinern Europas gewählt wurde und den ich wärmstens empfehlen kann, untersuchte vor allem das Herz unsere kleinen Sohnes ausgiebig. Herzklappen, Blutströme, Aorta, Venen ... soweit sieht alles gut aus. Juppieh!
3D-US, Quappi, 22. SSW, 23.5.3016

Hirn, Lunge, Blase, Nieren usw. hatte er sich in der 14. SSW schon genauer angeschaut und meinte auch hier, dass alles unauffällig aussehe. *Erleichterung*.

Ausserdem hat der freundliche und kompetente Arzt zwei wahnsinnig schöne Ultraschall-Bilder von Quappi gemacht, und was soll ich sagen, ich bin verliebt! 

Da ist er nun, mein kleiner Sohn! Immer noch ein Lineal lang, aber inzwischen immerhin 450 Gramm schwer. Da liegt er mit seinem knubbeligen Stupsnäschen und seinen Pausbäckchen schlafend in meiner Gebärmutter,  die Nabelschnur locker über die Schulter geworfen. 

Nabelschnurumwicklung meist kein Problem

Dies ist übrigens entgegen der Annahmen vieler besorgter Schwangerer kein Problem. Jedes dritte Kind wickle sich im Mutterleib die Nabelschnur um den Hals. Dies sei bei den Turnübungen, Kopfständen, Purzelbäumen, Drehungen und Wendungen der Kleinen im Bauch, ganz normal. Die Konsistenz der Schnur sei so flexibel und nachgiebig, dass es den Babys im Bauch in der Regel nicht schade. Nur bei der Geburt, oder wenn die Schnur zu kurz ist, was selten vorkommt, dann kann die Nabelschnurumwicklung zu einer Gefahr für das Neugeborene werden. Auf jeden Fall zum jetzige Zeitpunkt kein Grund zur Sorge... Es kann gut sein, so der Arzt, dass sich die Schnur bei der nächsten Drehung wieder vollständig abwickelt.

Ich bin verliebt

2D-Ultraschall, Quappi 23.5.2016, 21+4.
Hach, mein kleines Baby. Kleiner Quappi! Am liebsten würde ich Dich jetzt schon in den Armen halten, Dich drücken und kuscheln, hegen und pflegen. Fragt mich dann nach drei Wochen mit durchwachten Nächsten noch Mal. *lol* Ich habe jedenfalls schon Sehnsucht nach ihm. Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist definitiv hergestellt. Ist er nicht süss? Ist er nicht süss? Ist er nicht wahnsinnig, wahnsinnig süss? ich werde verrückt vor Ungeduld und Sehnsucht. Die SS-Hormone tun ihren Dienst jedenfalls ganz hervorragend. Mein Kind, mein Kind. Wann bist Du endlich bei mir. Ich vermisse Dich jetzt schon ganz fürchterlich.

So gerne wüsste ich, wie Du in Wirklichkeit aussiehst. Hast Du blaue Augen? Bestimmt. Kommst Du nach deinem Papa, kommst Du nach mir? Bist Du ein Tag- oder Nachtmensch? Trinkst Du gut, schläfst Du gut? Wie entwickelst Du Dich? Fragen über Fragen.

Schwangere Robbe mit blinkender Signallampe auf dem Kopf

Nun musst Du kleiner Spatz noch 4 Monate wachsen in meinem Bauch. Wachsen, gedeihen, reifen. Bis Du Ende September/Anfang Oktober endlich deine warme dunkle Höhle verlässt und ein Teil unserer kleinen Familie wirst! Nichts darf Dir mehr passieren. Ich muss ganz fest darauf achten, dass es Dir kleinem Bauchbewohner weiterhin gut geht. 

Vielleicht sollte ich das Velo fahren doch lieber einstellen? Es ist zwar anscheinend gut für die Venen und Gesundheit der schwangeren Frau (solange nichts passiert), allerdings zwickt und zwackt mich der Bauch auf meinem Trekkingrad ganz schön. Ich bräuchte eine Hollandrad, auf dem ich aufrecht und langsam über die Strassen radeln kann. Natürlich könnte dann immer noch etwas passieren. Ebenso wie beim Schwimmen. Am Weekend war das Wetter so schön, dass ich das erste Mal in der beheizten Badi in Seebach war, und liebe Leute, ich muss euch sagen, dass ich mich nicht immer wohl gefühlt habe. Denn schnell hat einen jemand unabsichtlich in den Bauch getreten... ich hätte gerne eine orangefarbene, blickende Warnlampe auf dem Kopf, die alle davor warnt mir und meiner kostbaren Fracht zu nahe zu kommen, wenn ich durchs Wasser oder auf dem Velo durch die Gegend robbe. 

Freitag, 13. Mai 2016

21. SSW - Es lebt! Die ersten Bewegungen von Quappi

Endlich muss ich nicht immer auf die Frauenarzt-Termine warten, um zu wissen, dass Quappi lebt.
Schon seit nun knapp drei Wochen vermute ich, dass die komischen Empfindungen, die ich habe, mein Sohn sind, der sich in mir bewegt. Wahnsinn! Am Anfang fühlte es sich an wie ein leichtes Flattern im Bauch,  und ich war mir nicht sicher, ob es tatsächlich mein Baby ist. Inzwischen bin ich mir allerdings 100-prozentig sicher, denn die Bewegungen werden häufiger und heftiger.

Am ehesten spüre ich Quappi, wenn ich mich selber ruhig verhalte, z.B. beim Sitzen im Büro, beim Entspannen in der Badewanne oder abends im Bett. Dann streichele ich meinen Bauch und halte stumme Zwiesprache mit dem kleinen Wurm. «Na, Quappi. Geht's Dir gut? Zappelst Du ein bisschen herum?»

«MAMA - gib mir mehr»

Besonders aktiv wird er, wenn ich Kaffee trinke (eine Tasse am Tag ist erlaubt!), oder wenn ich einen Riegel Schoggi esse. Der Kleine kriegt dann einen Energieschub und scheint mir andeuten zu wollen: Ja, Mama. Gib mir MEHR DAVON! MAMA, ICH WILL MEHR!

Allerdings sollte man sich natürlich eher gesund ernähren, weil die Kleinen jetzt schon schmecken, was Mama isst und quasi bereits für ihr späteres Leben konditioniert werden. Eigentlich sollte ich also in Massen Rosenkohl, Spinat, Fisch und Co essen und tue das... natürlich... in Massen... ääähhhm....

Leider habe ich immer noch Probleme mit dem Essen, zumindest abends. Die letzten beiden Abende habe ich mich leider Mal wieder dazu hinreissen lassen, statt meinem allabendlichen Haferbrei, oder meiner klaren Brühe mit Nudeln, mir einen riesen Teller Spaghetti Bolognese reinzuziehen. Den Rest des Abends habe ich das dann schwer bereut, weil mein Bauch aufquoll als wäre ich im 18. Monat (mindestens) und die Spaghetti verliessen am Ende des Abends meinen Magen auch wieder. Ich werde also wohl auch die nächsten fünf Monate abends herrliche Haferbrei-Menüs zu mir nehmen müssen. Lecker.

Die Bewegungen meines Bauchbewohners haben mich übrigens nie an Magen- oder Darmgeräusche erinnert, obwohl ich diese leider immer noch zur Genüge habe, sondern eher an das Zuckeln eines Muskels z.b. des Oberschenkels, halt nur inside. Mitten in meinem Bauch, wahlweise auch Mal über meiner linken oder rechten Leiste. Quappi "sitzt" übrigens tiefer als ich dachte. Ich spüre die Bewegungen relativ tief, so knapp überm Schambein meistens.


Ein Lineal lang und ein iPad schwer

Heute hatte ich übrigens wieder Mal einen Untersuchungstermin bei der Frauenärztin. In der 21. SSW wird die Länge des Gebärmutterhalses und die Grösse des Muttermundes kontrolliert. Alles in Ordnung, kein Problem. Nur die Plazenta liegt noch relativ tief (nah am Muttermund) und sollte wohl noch in den nächsten Wochen hochwandern. Wenn sie das nicht tun sollte, ich also eine "Placenta Praevia" (die die Öffnung des Muttermundes teilweise oder halb verdeckt) hätte, dann könnte ein Kaiserschnitt notwendig werden. Naja, Mal abwarten. Momentan bedeckt sie den Muttermund nicht, ist halt nur ziemlich nah an ihm dran.

In der 23. SSW steht dann das zweite grosse Organscreening an, in dem man sehen kann, ob alles so liegt und funktioniert, wie es sollte.

Diesess Organscreening ist eine weitere wichtige Hürde auf dem Weg zu einem gesunden Baby. Ab und zu hört man Horrorgeschichten von Müttern, die zu diesem Zeitpunkt noch abgetrieben haben, weil das Baby schwer behindert war. Dann wird das Baby im Bauch getötet und muss anschliessend geboren werden.

Eine schlimme Vorstellung, denn schliesslich ist mein kleiner Bauchbewohner (Stand heute schon 24 cm lang und wiegt 300 gramm. So lang wie ein Lineal und so leicht wie ein iPad). Vor diese Wahl möchte ich nicht gestellt werden und bete inständig, dass mein kleiner Fratz gesund ist!

Übrigens hat meine Ärztin heute auch wieder einen Ultraschall gemacht. Leider "hatte sie heute kein Foto für mich", da Quappi in meinem Bauch einen Kopfstand machte. Dadurch liess sich kein schönes Ultraschall-Bild erzeugen. Den Kopf hatte Quappi schön in der Nähe meiner Blase, die unter der Gebärmutter liegt, daher auch mein ständiges Bedürfnis zu pieseln. Die Hände hatte der Kleine in Brusthöhe, hat vor sich hin gezappelt, die Beinchen lässig übereinander geschlagen. Alle fünf Finger konnte die Ärztin bereits sehen. Verrückt, was man im Baby-TV alles erkennen kann.

Sah auf jeden Fall ganz relaxt aus, der Kleine. Scheint gemütlich zu sein, so kopfüber in meinem Bauch.


5 kg Gewichtszunahme und ein schöner Entengang

Ich habe übrigens schon 5 Kilogramm zugenommen. Gott sei Dank das meiste am Bauch, so dass ich nun nicht mehr verhehlen kann, dass ich in freudiger Erwartung bin. Dies sei völlig in Ordnung meint meine Ärztin, schliesslich sei ich mit Normalgewicht in die SS gestartet und dürfe insgesamt etwa 14 kg zunehmen.

Meinem Liebsten - der selber natürlich einen Astralkörper hat - scheint die schnelle Gewichtszunahme schon ein wenig unheimlich zu sein, denn er meinte letztens, dass ich mehr auf meine Ernährung achten solle. Ausserdem ärgert er mich schon jetzt manchmal mit tollen Spitznamen wie "Entchen" oder "Wal".

Denn ich habe nicht nur schon eine rechte Kugel, sondern ich watschele bereits ein wenig. Typischer Schwangerschaftsentengang, der vom wachsenden Bauchvolumen und den sich lockerenden Bändern herrührt. Da er mich dabei liebevoll streichelt und/oder umarmt, kann ich mit diesen wenig schmeichelhaften Bezeichnungen gut leben, auch wenn ich ihn quasi pro forma anmotze, dass er mich nicht mit derartigen Kosenamen beglücken soll.

Im Übrigen freut sich meine bessere Hälfte immer mehr über meine Schwangerschaft. Manchmal höre ich so Äusserungen wie: "Du weisst schon, dass unser Sohn nach mir kommt. Der braucht viel Ruhe", oder er legt die Hand auf meinen Bauch - vermutlich in der Hoffnung Quappi zu spüren - vielleicht redet er aber auch heimlich mit ihm. Bis jetzt spürt er den Kleinen leider noch nicht, aber ich denke spätestens in ein paar Wochen sollte es soweit sein.

Sonntag, 17. April 2016

16. Schwangerschaftswoche: 16 Zentimeter, 120 Gramm

Am Dienstag war endlich wieder Ultraschall. Jippieh!

Diesem Tag fiebere ich immer entgegen, denn dann sehe ich endlich wieder, dass es Quappi gut geht, dass er lebt und, dass er wächst. 

Auch, wenn Quappi anscheinend eher von der faulen Sorte ist, denn er lag - wie schon beim letzten Ultraschall vor vier Wochen auf dem Bauch, Köpfchen rechts, Beine angewinkelt, so als hätte er sich seit dem letzten Baby-TV gar nicht gerührt. Meine Ärztin meint allerdings, dass ich mir keine Sorgen machen soll, Babies würden im Mutterleib Samba tanzen, sich ständig drehen und wenden. Na, hoffen wir Mal, dass sie recht hat. 

Während der letzten beiden US-Untersuchungen war er auf jeden Fall ganz ruhig und hat sich nicht gross bewegt. Deutlich zu sehen war dieses Mal das Geschlecht des kleinen Zwergs. Kein Zweifel: ein Junge.

Inzwischen ist er 16 Zentimeter gross (Gesamtlänge, nicht mehr Scheitel-Steiss-Länge) und wiegt 120 Gramm. Etwa so gross wie eine Tafel Lindt Excellence Schoggi, und nur unwesentlich schwerer. Laut diversen Ratgebern verdoppeln Babies bis zur 20. SSW dieses Gewicht nahezu. 

In der 20. SSW dann habe ich auch das nächste Mal Ultraschall, und nicht irgendeinen, sondern das extrem wichtige Organscreening, in dem bereits viele Fehlbildungen festgestellt werden können. Es soll Frauen geben, die ihr Baby zu diesem Zeitpunkt noch abgetrieben haben, weil es eine eine schwere irreparable Schädigung (Herzfehler o.ä.) gehabt hat. Wie ich mich entscheiden würde? Keine Ahnung. Ich möchte auch nicht vor diese schreckliche Wahl gestellt werden. Deshalb bitte, bitte Quappi sei bzw. bleib gesund!

Ich freue mich schon auf den Tag an dem ich Dich das erste Mal spüre. In drei bis vier Wochen soll es soweit sein. Ob ich direkt merke, dass Du es bist, der sich in mir bewegt?

Wahrscheinlich denke ich nur, dass mein Verdauungstrakt Mal wieder spinnt. Das tut er nämlich immer noch, und wie. Zwar ist mir nicht mehr schlecht (es sei denn ich esse zum Z'Nacht irgendeine krasse Fettbombe, letztens Kartoffelgratin mit Bechamelsauce und Käse ausprobiert... böser, böser Fehler, ich habe 4 Stunden gelitten wie ein Hund), aber ich leide immer noch bzw. immer mehr unter meinem Blähbauch und den entsprechenden Gasen, die sich an allen Ecken und Enden Luft verschaffen. Ich warte ja schon darauf, dass es auch aus meinen Ohren, oder meinem Bauchnabel blubbert. 

Als ich der Ärztin mein Leid geklagt habe, meinte die nur: "Jetzt schon? Oh je, das wird nur noch schlimmer, denn die Verdauung läuft in den nächsten Monaten eher noch langsamer ab." Na toll. Mein Liebster wäre letztens im Schlafzimmer bereits beinahe umgekippt. Giftgasgebiet.

Themen, über die keiner redet

Anscheinend herrscht bei ganz vielen Schwangeren ein solcher Giftgasalarm. So liest man es jedenfalls im Internet und in diversen Ratgebern. Meine Freundinnen haben mir hingegen nie etwas davon erzählt und dass, obwohl die meisten von ihnen bereits Nachwuchs haben. Wahrscheinlich gehört dies zu den Themen, die man erst bespricht, wenn man zum Mama-Club gehört. Schliesslich möchte man die Mädels ohne Kinder nicht mit derartigen Details verschrecken.

Es gibt sowieso Einiges, das ich, bevor ich schwanger wurde, noch nicht wusste, obwohl ich mich aufgrund der zahlreichen Freundinnen mit Kindern um mich herum und ihren ausgiebigen Schwangerschaftserzählungen bereits dachte, ich sei Profi. Weit gefehlt. Von so ganz harmlosen Dingen wie sich dehnende Mutterbänder, die einen immer Mal wieder im Bauch zwicken, davon, dass der Bauch sich viel härter anfühlt als normal und, dass er bei zu schnellen Bewegungen (oder beim Niesen) plötzlich kurz weh tut, hatte ich bislang keine Ahnung. 

Obwohl ich anerkennend sagen muss, dass die meisten meiner Freundinnen ehrlich über ihre Ängste und ihre Erlebnisse in der Schwangerschaft und bei der Geburt geredet haben. Da habe ich doch schon so Manches erfahren, was mich jetzt in meiner eigenen Schwangerschaft und vermutlich auch bei der Geburt vor einer Scham- oder gar Panikattacke bewahrt. 

Und ich muss sagen Mädels: darüber bin ich echt froh. Denn ich glaube man ist sowieso schon von dem ganzen Geburtsding emotional so gefordert, dass es gut ist, wenn man über die nicht so schönen Dinge bereits Bescheid weiss, die da passieren (können). 

Na gut, Themenwechsel. Viele Frauen sagen ja, dass die Schwangerschaft die schönste Zeit ihres Lebens gewesen sei, warum, ist mir echt ein Rätsel. Denn ich habe in meinem Leben noch nie so viel gespuckt, gegorpst und gepupst wie in den vergangenen Monaten, ich konnte noch nie so wenig essen, wie in der letzten Zeit und ich war selten so nah am Wasser gebaut wie momentan. Vielleicht noch so ein Tabuthema? Vielleicht habe ich auch einfach Pech? 

Natürlich tun diese "kleinen Unannehmlichkeiten", wie sie immer so schön euphemistisch genannt werden, meiner Freude darüber, dass ich Mama werde, keinen Abbruch. Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht fassen, dass IN MEINEM BAUCH ein KLEINER MENSCH heranwächst. MEIN KIND. HURRA! 

Denn offensichtlich tut es das, denn mein Bauch wird von Tag zu Tag runder und meine Verdauung schlechter ... Ausserdem beginne ich nun langsam auch damit nicht nur in Ab- sondern auch in Anwesenheit anderer Leute ungeniert meinen eigenen Bauch zu streicheln. Dann rede ich in Gedanken mit Quappi, oder es piekst mich irgendetwas, oder ich versuche meine Verdauung irgendwie in Gang zu bringen. Schon wieder dieses Thema ...

Nein, wirklich. Ich muss immer heulen, wenn ich daran denke, dass ich bald meinen eigenen Sohn in den Armen halte, wenn ich darüber nachsinne wie er wohl aussieht, wie es wohl ist, wenn ich ihn das erste Mal in den Armen halte, aber auch wenn ich wildfremde Mütter mit ihren kleinen Söhnen auf der Strasse sehe, wenn in der Zeitung etwas darüber steht, dass ein Kind verletzt oder getötet wurde. Hier sind meine Hormone auf jeden Fall super aktiv und das ist auch gut so. Denn ich kriege ein Baby, ein kleines hilfloses Wesen, dass alle Liebe braucht, die es von seiner Mama und seinem Papa erhalten kann, einen kleinen Wurm, der mir langsam, und das nicht nur sprichwörtlich, ans Herz wächst. 

Quappi, Quappi. Hoffentlich geht es Dir gut. Ich bin so froh, wenn ich Dich endlich in mir spüren kann und nicht mehr auf den Ultraschall warten muss, der mir zeigt, dass mit Dir alles in Ordnung ist.