Freitag, 12. August 2016

33. SSW: Mein hormonelles Hoch

Wer hätte es gedacht, dass es mich in dieser Schwangerschaft doch noch ereilt, das hormonelle High? Aber jetzt ist es endlich soweit: Ich bin ein glücklicher, schwangerer Kugelfisch.
Mein Babybauch, Zürich Mama, 32. SSW
Ein lebendiger Buddha - 32. SSW.

Mein Bauch ist riesig, die Schwangerschaftsbeschwerden nehmen weiter zu, ich kann nachts nicht richtig schlafen, ich kriege nach dem Essen nicht richtig Luft, ich bewege mich langsamer und langsamer, aber ich bin trotzdem happy. Woran das wohl liegen mag?

Mein Babybauch 34. SSW, Zürich Mama
Riesenkugel

  • 33. SSW
  • + 16 Zentimeter Umfang
  • + 10 kg Gewicht
  • Baby: 43 cm und 2050 g


Vielleicht liegt es daran, dass mein Liebster langsam realisiert, dass er in +/- 6 Wochen Vater wird. Lange Zeit hat er sich in seine Arbeit vergraben und das Thema Baby weit von sich weg geschoben und nun wird er langsam aktiv. Er baut Möbel fürs Babyzimmer zusammen, er streicht und lackiert unseren Wickelaufsatz (natürlich mit babyfreundlicher Farbe), er überlegt mit mir gemeinsam, wie wir die Babysachen am Besten in unserem kombinierten Arbeits-/Babyzimmer aufstellen und er streichelt meinen Bauch viel öfter als bisher. Denn kann man aber jetzt auch beim besten Willen nicht mehr übersehen ...

Zürich Mama, 33. SSW, Babybauch
Mein Schatten in der 33. SSW.

Ich liebe meinen Bauch 


Es mag auch daran liegen, dass ich abends plötzlich mehr/ andere Sachen essen kann, ohne zu explodieren. Die letzten vier Wochen habe ich mich hauptsächlich von gekochten Kartoffeln mit Salz ernährt, aber seit etwa sieben Tagen scheine ich auch wieder andere Dinge zu vertragen, d.h. ich kann wieder relativ normal Abendessen ohne, dass ich mich in ein Gaskraftwerk verwandle, oder das Gemampfte wieder von mir geben muss. Ich habe das Gefühl meine Kugel ist schon ein wenig nach unten gerutscht, obwohl ich bis jetzt fast noch keine Vorwehen hatte (die ein bis zwei Mal nach dem Schwimmen im See und die halbe Stunde Bauchkrämpfe vor zwei Wochen kann man kaum dazuzählen).

Egal, ich bin auf jeden Fall momentan der glücklichste Walfisch auf Erden! Offensichtlich strahle ich auch. Lustig, bereits vor 4 bis 6 Wochen haben alle gesagt, ich würde so toll und glücklich aussehen, regelrecht aufblühen, nur habe ich damals noch nicht viel davon gemerkt.

Ausserdem bin ich ein kleiner Bauchfetischist. Ich kann meine Finger einfach nicht von meiner enormen Wampe lassen, ständig muss ich mein "Bäuchlein" streicheln, meine Finger darauflegen, oder es irgendwie berühren.

Kräftige Tritte ab der 30. SSW


Unser kleiner Sohn macht sich aber mittlerweile auch sehr stark bemerkbar. War es anfangs noch ein leichtes Flattern, dann das Gefühl von normalen Bewegungen, so meine ich inzwischen manchmal, dass Quappi mir gleich den prallen, straff gespannten Bauch aufreisst und wie in einem Horrorfilm daraus hervorgekrochen kommt. Er drückt sich manchmal so stark mit seinem Po, Arm oder Bein an der Gebärmutterwand ab, dass mein Bauch total schief ist und sich an einer Stelle ausbeult. Manchmal zuckt der ganze Bauch wie bei einem Erdbeben. Manchmal ist es auch recht unangenehm, teilweise sogar ein wenig schmerzhaft (nicht schlimm) wenn er sich direkt am Beckenboden (also ganz tief unten) bewegt, oder in der Nähe meines Bauchnabels. Ich warte jeden Tag darauf, dass es "Plopp" macht und mein Bauchnabel wie eine geöffnete Flasche Flensburger mit diesem typischen "Flens"-Ton aus mir herausploppt. Es hat ihn nämlich noch nicht herausgedrückt, obwohl das Löchlein immer kleiner und kleiner wird, je mehr der Bauch wächst. Wiegt halt doch schon knapp 2,5 kg der kleine Racker und hat dementsprechend Kraft.

Aber ich will nicht motzen, schliesslich liegt der Kleine bereits seit dem 7. Monat brav mit dem Kopf nach unten. Das Köpfchen liegt manchmal auf der linken Seite auf der Höhe meiner Blase, manchmal rechts. Woher ich das weiss? Am Schluckauf, den mein kleines Baby mittlerweile 3 bis 4 Mal am Tag hat. Das fühlt sich so lustig an und mittlerweile spürt man es sogar. Hicks, macht der Kleine dann minutenlang. Hicks, Hicks, Hicks.

Zürich Mama, 33. SSW, Babybauch und Brüste
Brüste und Bauch
Ich freue mich sehr auf unser Baby und ich kann es kaum abwarten, bis wir den Kleinen - hoffentlich gesund - in unseren Armen halten. Schlimmstenfalls muss ich noch 8 Wochen aushalten. Im Triemli Spital, in das ich gehe, lässt man die Frauen höchstens 14 Tage übertragen, dann wird die Geburt eingeleitet.

Vor der Geburt habe ich eigentlich gar nicht so Angst, obwohl ich mir inzwischen einige Geburtsvideos angeschaut habe. Die Schmerzen müssen unfassbar stark sein. Die Geburt eines der krassesten Erlebnisse im Leben eines Menschen. Ein Urerlebnis in einer Intensität, die wir modernen Menschen sonst nur bei einer schweren Verletzung oder im Drogenrausch erleben. Und am Ende flutscht ein lebendiger kleiner Mensch aus einem heraus. Verrückt und unfassbar. Ein kleines Wesen, das fortan für immer zu einem gehört. Ich habe bei jedem einzelnen Video geheult wie ein Schlosshund.

Wochenbett-Angst


Vielmehr Respekt als vor der Geburt, habe ich vor der ersten Zeit mit Baby: Vor dem wunden Körper, dem schlaffen Bauch, den schlaflosen Nächten und der ständigen Verfügbarkeit. Diese erste Zeit hat schliesslich schon so Manchen physisch und psychisch an den Anschlag gebracht und ich vertrage Schlafmangel und fehlende Pausen in der Regel nicht so besonders gut. Bin dann schnell weinerlich und fühle mich elend. Allerdings schlafe ich schon jetzt keine Nacht mehr durch - entweder ich muss Pipi, oder mir tut die linke/rechte Hüfte so weh, dass ich mich und meinen Bauch jeweils ganz vorsichtig und langsam auf die jeweils andere Seite hieve. Zu Beginn und im letzten Drittel der Nacht baue ich mir eine Kissenburg, so dass ich fast im Sitzen schlafe. Also eigentlich nicht gerade erholsam, aber ich stecke es erstaunlich gut weg. Das müssen die Super-Schwangerschaftshormone sein, die sich hoffentlich nach einem ersten möglichen Einbruch am berüchtigten 3. Tag nach der Geburt in Super-Mami-Hormone wandeln...

Allerdings habe ich mir auch schon einen Plan für den "worst case" - die Wochenbettdepression - zurechtgelegt. Ich habe mir Adressen von Hilfseinrichtungen herausgesucht, habe meine und die Familie meines Liebsten gefragt, ob sie im Zweifel kommen würden und ich habe mich sogar über geeignete Antidepressiva informiert. Aber soweit muss es ja gar nicht kommen. Vielleicht stecke ich das ja alles viel besser weg als befürchtet und habe gar keinen krassen Babyblues. Meine Mutter und meine Schwester hatten gar keinen Gefühlseinbruch als es soweit war, sagen sie zumindest. Da stehen die Chancen nicht schlecht, dass ich auch gut durch die ersten Wochen komme.

Schwangerschaftsbeschwerden im 3. Trimester


Und hier noch - nur der Vollständigkeit halber - die Schwangerschaftsbeschwerden, die ich dank Hormoncocktail momentan so gut ertrage:
- Nach wie vor Aufstossen nach dem Essen
- Nach dem Essen teilweise Übelkeit, wenn ich zu viel gegessen habe
- Dann Atemnot und Druck auf die unteren Rippenbögen. Dann muss ich mich vorne überzeugen, sonst wird's mir schlecht und schwindelig
- Mittlerweile fast ständig das Gefühl der Bauch platzt demnächst
- Nachts Hüftschmerzen links und rechts
- Am Morgen Schmerzen im unteren Rücken (Ischias)
- Beim Laufen Hüft-, Becken- und Schambeinschmerzen
- Nachts teilweise kribbelnde Beine und Krämpfe in den Unterschenkeln (vor allem wenns warm draussen ist)
- Sodbrennen, vor allem abends
- das unstillbare Verlangen nach Süssigkeiten (ich habe nicht umsonst in den letzten 4 Wochen 2,5 kg zugenommen)

Ist doch kein Wunder, dass es mir momentan so gut geht, oder?!?


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