Dienstag, 24. Mai 2016

22 SSW: 2. grosses Organscreening

Dienstag war es soweit, das zweite grosse Organscreening stand an, vor dem ich ein bisschen Angst hatte, weil ich schon einige Horrorgeschichten von Spätabtreibungen gehört habe. Der Arzt, Dr. Boris Tutschek, ein Pränatalspezialist, der 2014 vom deutschen Focus Magazin zu den Top Medizinern Europas gewählt wurde und den ich wärmstens empfehlen kann, untersuchte vor allem das Herz unsere kleinen Sohnes ausgiebig. Herzklappen, Blutströme, Aorta, Venen ... soweit sieht alles gut aus. Juppieh!
3D-US, Quappi, 22. SSW, 23.5.3016

Hirn, Lunge, Blase, Nieren usw. hatte er sich in der 14. SSW schon genauer angeschaut und meinte auch hier, dass alles unauffällig aussehe. *Erleichterung*.

Ausserdem hat der freundliche und kompetente Arzt zwei wahnsinnig schöne Ultraschall-Bilder von Quappi gemacht, und was soll ich sagen, ich bin verliebt! 

Da ist er nun, mein kleiner Sohn! Immer noch ein Lineal lang, aber inzwischen immerhin 450 Gramm schwer. Da liegt er mit seinem knubbeligen Stupsnäschen und seinen Pausbäckchen schlafend in meiner Gebärmutter,  die Nabelschnur locker über die Schulter geworfen. 

Nabelschnurumwicklung meist kein Problem

Dies ist übrigens entgegen der Annahmen vieler besorgter Schwangerer kein Problem. Jedes dritte Kind wickle sich im Mutterleib die Nabelschnur um den Hals. Dies sei bei den Turnübungen, Kopfständen, Purzelbäumen, Drehungen und Wendungen der Kleinen im Bauch, ganz normal. Die Konsistenz der Schnur sei so flexibel und nachgiebig, dass es den Babys im Bauch in der Regel nicht schade. Nur bei der Geburt, oder wenn die Schnur zu kurz ist, was selten vorkommt, dann kann die Nabelschnurumwicklung zu einer Gefahr für das Neugeborene werden. Auf jeden Fall zum jetzige Zeitpunkt kein Grund zur Sorge... Es kann gut sein, so der Arzt, dass sich die Schnur bei der nächsten Drehung wieder vollständig abwickelt.

Ich bin verliebt

2D-Ultraschall, Quappi 23.5.2016, 21+4.
Hach, mein kleines Baby. Kleiner Quappi! Am liebsten würde ich Dich jetzt schon in den Armen halten, Dich drücken und kuscheln, hegen und pflegen. Fragt mich dann nach drei Wochen mit durchwachten Nächsten noch Mal. *lol* Ich habe jedenfalls schon Sehnsucht nach ihm. Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist definitiv hergestellt. Ist er nicht süss? Ist er nicht süss? Ist er nicht wahnsinnig, wahnsinnig süss? ich werde verrückt vor Ungeduld und Sehnsucht. Die SS-Hormone tun ihren Dienst jedenfalls ganz hervorragend. Mein Kind, mein Kind. Wann bist Du endlich bei mir. Ich vermisse Dich jetzt schon ganz fürchterlich.

So gerne wüsste ich, wie Du in Wirklichkeit aussiehst. Hast Du blaue Augen? Bestimmt. Kommst Du nach deinem Papa, kommst Du nach mir? Bist Du ein Tag- oder Nachtmensch? Trinkst Du gut, schläfst Du gut? Wie entwickelst Du Dich? Fragen über Fragen.

Schwangere Robbe mit blinkender Signallampe auf dem Kopf

Nun musst Du kleiner Spatz noch 4 Monate wachsen in meinem Bauch. Wachsen, gedeihen, reifen. Bis Du Ende September/Anfang Oktober endlich deine warme dunkle Höhle verlässt und ein Teil unserer kleinen Familie wirst! Nichts darf Dir mehr passieren. Ich muss ganz fest darauf achten, dass es Dir kleinem Bauchbewohner weiterhin gut geht. 

Vielleicht sollte ich das Velo fahren doch lieber einstellen? Es ist zwar anscheinend gut für die Venen und Gesundheit der schwangeren Frau (solange nichts passiert), allerdings zwickt und zwackt mich der Bauch auf meinem Trekkingrad ganz schön. Ich bräuchte eine Hollandrad, auf dem ich aufrecht und langsam über die Strassen radeln kann. Natürlich könnte dann immer noch etwas passieren. Ebenso wie beim Schwimmen. Am Weekend war das Wetter so schön, dass ich das erste Mal in der beheizten Badi in Seebach war, und liebe Leute, ich muss euch sagen, dass ich mich nicht immer wohl gefühlt habe. Denn schnell hat einen jemand unabsichtlich in den Bauch getreten... ich hätte gerne eine orangefarbene, blickende Warnlampe auf dem Kopf, die alle davor warnt mir und meiner kostbaren Fracht zu nahe zu kommen, wenn ich durchs Wasser oder auf dem Velo durch die Gegend robbe. 

Freitag, 13. Mai 2016

21. SSW - Es lebt! Die ersten Bewegungen von Quappi

Endlich muss ich nicht immer auf die Frauenarzt-Termine warten, um zu wissen, dass Quappi lebt.
Schon seit nun knapp drei Wochen vermute ich, dass die komischen Empfindungen, die ich habe, mein Sohn sind, der sich in mir bewegt. Wahnsinn! Am Anfang fühlte es sich an wie ein leichtes Flattern im Bauch,  und ich war mir nicht sicher, ob es tatsächlich mein Baby ist. Inzwischen bin ich mir allerdings 100-prozentig sicher, denn die Bewegungen werden häufiger und heftiger.

Am ehesten spüre ich Quappi, wenn ich mich selber ruhig verhalte, z.B. beim Sitzen im Büro, beim Entspannen in der Badewanne oder abends im Bett. Dann streichele ich meinen Bauch und halte stumme Zwiesprache mit dem kleinen Wurm. «Na, Quappi. Geht's Dir gut? Zappelst Du ein bisschen herum?»

«MAMA - gib mir mehr»

Besonders aktiv wird er, wenn ich Kaffee trinke (eine Tasse am Tag ist erlaubt!), oder wenn ich einen Riegel Schoggi esse. Der Kleine kriegt dann einen Energieschub und scheint mir andeuten zu wollen: Ja, Mama. Gib mir MEHR DAVON! MAMA, ICH WILL MEHR!

Allerdings sollte man sich natürlich eher gesund ernähren, weil die Kleinen jetzt schon schmecken, was Mama isst und quasi bereits für ihr späteres Leben konditioniert werden. Eigentlich sollte ich also in Massen Rosenkohl, Spinat, Fisch und Co essen und tue das... natürlich... in Massen... ääähhhm....

Leider habe ich immer noch Probleme mit dem Essen, zumindest abends. Die letzten beiden Abende habe ich mich leider Mal wieder dazu hinreissen lassen, statt meinem allabendlichen Haferbrei, oder meiner klaren Brühe mit Nudeln, mir einen riesen Teller Spaghetti Bolognese reinzuziehen. Den Rest des Abends habe ich das dann schwer bereut, weil mein Bauch aufquoll als wäre ich im 18. Monat (mindestens) und die Spaghetti verliessen am Ende des Abends meinen Magen auch wieder. Ich werde also wohl auch die nächsten fünf Monate abends herrliche Haferbrei-Menüs zu mir nehmen müssen. Lecker.

Die Bewegungen meines Bauchbewohners haben mich übrigens nie an Magen- oder Darmgeräusche erinnert, obwohl ich diese leider immer noch zur Genüge habe, sondern eher an das Zuckeln eines Muskels z.b. des Oberschenkels, halt nur inside. Mitten in meinem Bauch, wahlweise auch Mal über meiner linken oder rechten Leiste. Quappi "sitzt" übrigens tiefer als ich dachte. Ich spüre die Bewegungen relativ tief, so knapp überm Schambein meistens.


Ein Lineal lang und ein iPad schwer

Heute hatte ich übrigens wieder Mal einen Untersuchungstermin bei der Frauenärztin. In der 21. SSW wird die Länge des Gebärmutterhalses und die Grösse des Muttermundes kontrolliert. Alles in Ordnung, kein Problem. Nur die Plazenta liegt noch relativ tief (nah am Muttermund) und sollte wohl noch in den nächsten Wochen hochwandern. Wenn sie das nicht tun sollte, ich also eine "Placenta Praevia" (die die Öffnung des Muttermundes teilweise oder halb verdeckt) hätte, dann könnte ein Kaiserschnitt notwendig werden. Naja, Mal abwarten. Momentan bedeckt sie den Muttermund nicht, ist halt nur ziemlich nah an ihm dran.

In der 23. SSW steht dann das zweite grosse Organscreening an, in dem man sehen kann, ob alles so liegt und funktioniert, wie es sollte.

Diesess Organscreening ist eine weitere wichtige Hürde auf dem Weg zu einem gesunden Baby. Ab und zu hört man Horrorgeschichten von Müttern, die zu diesem Zeitpunkt noch abgetrieben haben, weil das Baby schwer behindert war. Dann wird das Baby im Bauch getötet und muss anschliessend geboren werden.

Eine schlimme Vorstellung, denn schliesslich ist mein kleiner Bauchbewohner (Stand heute schon 24 cm lang und wiegt 300 gramm. So lang wie ein Lineal und so leicht wie ein iPad). Vor diese Wahl möchte ich nicht gestellt werden und bete inständig, dass mein kleiner Fratz gesund ist!

Übrigens hat meine Ärztin heute auch wieder einen Ultraschall gemacht. Leider "hatte sie heute kein Foto für mich", da Quappi in meinem Bauch einen Kopfstand machte. Dadurch liess sich kein schönes Ultraschall-Bild erzeugen. Den Kopf hatte Quappi schön in der Nähe meiner Blase, die unter der Gebärmutter liegt, daher auch mein ständiges Bedürfnis zu pieseln. Die Hände hatte der Kleine in Brusthöhe, hat vor sich hin gezappelt, die Beinchen lässig übereinander geschlagen. Alle fünf Finger konnte die Ärztin bereits sehen. Verrückt, was man im Baby-TV alles erkennen kann.

Sah auf jeden Fall ganz relaxt aus, der Kleine. Scheint gemütlich zu sein, so kopfüber in meinem Bauch.


5 kg Gewichtszunahme und ein schöner Entengang

Ich habe übrigens schon 5 Kilogramm zugenommen. Gott sei Dank das meiste am Bauch, so dass ich nun nicht mehr verhehlen kann, dass ich in freudiger Erwartung bin. Dies sei völlig in Ordnung meint meine Ärztin, schliesslich sei ich mit Normalgewicht in die SS gestartet und dürfe insgesamt etwa 14 kg zunehmen.

Meinem Liebsten - der selber natürlich einen Astralkörper hat - scheint die schnelle Gewichtszunahme schon ein wenig unheimlich zu sein, denn er meinte letztens, dass ich mehr auf meine Ernährung achten solle. Ausserdem ärgert er mich schon jetzt manchmal mit tollen Spitznamen wie "Entchen" oder "Wal".

Denn ich habe nicht nur schon eine rechte Kugel, sondern ich watschele bereits ein wenig. Typischer Schwangerschaftsentengang, der vom wachsenden Bauchvolumen und den sich lockerenden Bändern herrührt. Da er mich dabei liebevoll streichelt und/oder umarmt, kann ich mit diesen wenig schmeichelhaften Bezeichnungen gut leben, auch wenn ich ihn quasi pro forma anmotze, dass er mich nicht mit derartigen Kosenamen beglücken soll.

Im Übrigen freut sich meine bessere Hälfte immer mehr über meine Schwangerschaft. Manchmal höre ich so Äusserungen wie: "Du weisst schon, dass unser Sohn nach mir kommt. Der braucht viel Ruhe", oder er legt die Hand auf meinen Bauch - vermutlich in der Hoffnung Quappi zu spüren - vielleicht redet er aber auch heimlich mit ihm. Bis jetzt spürt er den Kleinen leider noch nicht, aber ich denke spätestens in ein paar Wochen sollte es soweit sein.